Das Diät-Dilemma

gesunde Ernährung

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Einfach vernünftiger essen … Ist gesunde Ernährung wirklich so schwierig? – Anscheinend ja. Es scheint absurd, hinter etwas so Lebenswichtigem wie Essen eine Sucht zu vermuten, aber unsere Beziehung zu Nahrungsmitteln hat tatsächlich oft bereits Suchtcharakter. Von unserem verzweifelten Wunsch, schlank zu bleiben bzw. werden, lebt mittlerweile eine ganze Industrie.

Ratgeber und Hersteller von Reduktionskost bieten Diätkonzepte an, die scheinbar ebenso Moden sind wie die Höhen von Rocksaum und Hosenbund. Im Fall von Fett gilt sogar: Was vor 20 Jahren noch komplett verboten war, ist in modernen Low Carb-Diäten ausdrücklich erlaubt. Ernährungswissenschaftler, Ärzte und sendungsbewusste Laien finden immer wieder neue Antworten auf die Frage nach der besten Abnehmstrategie. Widersprüchliche Studien und differierende Expertenmeinungen geben dem Ganzen den Anstrich einer undurchschaubaren Wissenschaft.

Entscheidend ist nur die Kalorienbilanz

In diesem Wirrwarr lässt sich leicht aus den Augen verlieren, dass Ab- und Zunehmen einer ganz einfachen Regel folgt. Wer weniger Kalorien aufnimmt, als er verbraucht, nimmt ab. Wer mehr Kalorien aufnimmt, als er verbraucht, nimmt zu. Punkt. Ob man diese Kalorien nun in Form von Kohlsuppe, Ananas, Steak und Salat oder Schwarzwälder Kirschtorte zu sich nimmt, ist zweitrangig.

Trotzdem überlassen wir es den Experten, uns zu sagen, was wir wann zu essen haben. Offensichtlich spielt bei Diäten das psychologische Moment eine wichtige Rolle. Das halbe Brötchen unspektakulär liegen zu lassen, ist fast unmöglich. Im Ausnahmezustand einer extremen Diät sind wir dagegen zu Akten bewundernswerter Willensstärke in der Lage. Wer sich bereits seit drei Tagen mit Ananas die Zunge verätzt oder früh, mittags und abends Kohlsuppe löffelt, hat einfach deutlicher das Gefühl, etwas gegen seine Pfunde zu tun.

Gegenspieler Jo-Jo-Effekt

Crash-Diäten und Monodiäten wie die Kohlsuppen- oder Ananasdiät mögen kurzfristig Erfolge bringen – die grundlegende Änderung der Lebensgewohnheiten, die meist nötig wäre, um langfristig schlank zu bleiben, wird von solchen Diäten geradezu sabotiert. Wer ihnen folgt, lernt nichts über gesunde Ernährung. Entsprechend schnell sind die Pfunde meist wieder auf den Rippen.

Dieses als Jo-Jo-Effekt bekannte Phänomen hat nicht nur psychologische, sondern auch biologische Ursachen. Studien haben gezeigt, dass der Körper den Stress einer Crash-Diät mit hormonellen und neuronalen Strategien kontert, die auf die schnelle Wiedererlangung des verlorenen Gewichts abzielen.

Endlich erwachsen werden

Etwas erfolgversprechender sind da Diäten, die bei den Ursachen des Übergewichts ansetzen. Diätkonzepte wie etwa die Brigitte-Diät betonen auch die Wichtigkeit von Bewegung und leisten Bildungsarbeit. Wer die Brigitte-Diät macht, bereitet sich nicht nur Kalorien sparende, vollwertige Mahlzeiten zu, sondern lernt auch etwas über Energiedichte oder die bremsende Wirkung, die Kohlenhydrate auf die Fettverbrennung haben. Und auch die umstrittene Atkins-Diät oder die verwandte, aber herzfreundlichere South Beach-Diät entlassen ihre Absolventen in eine letzte, sozusagen lebenslange Phase im Sinne der Low Carb-Philosophie geänderter Ernährungsgewohnheiten.

Rezepte für die leichte Küche und eine gesunde Ernährung gibt es viele. Vor allem im Internet ist die Anzahl und Vielfalt an leckeren Rezeptvorschlägen unerschöpflich.

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