Arztpraxen sind heute, als gewinnorientierte Unternehmen, genau so auf effektives Marketing angewiesen wie andere Unternehmen auch. Zwar sind viele (selbstständige) Ärzte zwar Meister ihres Fachgebiets, an entsprechenden „Business-Skills“ um die eigene Praxis zu bewerben, fehlt es jedoch vielen. Entsprechende Fortbildungen können helfen, den Erfolg der Praxis langfristig sicherzustellen und auch Marketing-technisch das Beste herauszuholen. Was gilt es in diesem Zusammenhang zu beachten?
Marketing bedeutet für die allermeisten niedergelassenen Ärzte: Praxisschild, Printwerbung und evtl. Flyer. Diese Instrumente sind zwar wichtig, allerdings sind es nur sehr kleine Stellschrauben und reichen kaum aus, um dauerhaft und langfristig Patienten für die eigene Praxis zu gewinnen. Marketing ist vielmehr eine ganzheitliche Unternehmerische Denkweise und nur mit ganzheitlichem Marketing kann auch der gewünschte Erfolg erzielt werden. Die meisten Ärzte widmen diesem wichtigen Bestandteil der Unternehmensführung allerdings keine, oder nur wenig Aufmerksamkeit.
Warum spielt Marketing für Ärzte eine wichtige Rolle?
Patienten sind meist nicht in der Lage, einen Arzt nach seinen fachlichen Qualitäten zu beurteilen, sie suchen sich ihren Arzt daher anhand anderer Kriterien aus. Durch gezieltes Marketing lassen sich diese Auswahlkriterien mit diversen Instrumenten steuern und beeinflussen. Dabei sind immer nur solche Patienten-Wünsche, -Vorstellungen und -Erwartungen berücksichtigt werden, die der ärztlichen Integrität entsprechen. Unter Praxismarketing versteht man eine ganze Reihe an Maßnahmen, unter anderem folgende:
- Eigene Webseite
Kaum ein Unternehmen kann heute noch auf eine eigene Webseite verzichten. Was für Unternehmen aus der freien Wirtschaft gilt, ist für Praxen nicht anders. Sowohl Kunden als auch Patienten Suchen heute vorwiegend im Internet nach Produkten oder Dienstleistungen. Sofern keine Webseite existiert kann die jeweilige Praxis demnach gar nicht gefunden werden und man verzichtet so unnötig auf viele potenzielle Patienten.
Eine Webseite ist dabei viel mehr als nur eine digitale Visitenkarte, sie bietet zahlreiche Möglichkeiten den Patienten zusätzliche Informationen und Funktionen zur Verfügung zu stellen. Dies können neben allgemeinen aktuellen Informationen auch interessante Neuigkeiten zu spezifischen medizinischen Themen sein oder die Möglichkeit Online Kontakt aufzunehmen. Eine Webseite und die kontinuierliche Pflege dieser ist elementar wichtig für das Marketing. - Einträge in lokalen Online-Portalen
Die Gelben Seiten werden heute kaum noch genutzt, um Dienstleister aus der lokalen Umgebung zu finden. Online-Portale haben dieses „Relikt“ nahezu vollständig verdrängt. Umso wichtiger ist es für niedergelassene Ärzte, auf den entsprechenden Portalen vertreten zu sein. In vielen Fällen ist ein solcher Eintrag in einem Branchenverzeichnis kostenlos und daher sehr zu empfehlen. - Social-Media
Auch Arztpraxen kommen heute kaum noch an Facebook und Co. vorbei. Es ist daher durchaus ratsam einen Account auf entsprechenden Portalen einzurichten und die Praxis dort vorzustellen und Beiträge rund um die ärztliche Arbeit zu veröffentlichen. Das Unternehmen stark von Auftritten in sozialen Netzwerken profitieren können, hat sich in der Vergangenheit schon oftmals bewiesen. Sicherlich gehört hier auch ein wenig Fingerspitzengefühl dazu, es kann sich lohnen zu schauen, wie Wettbewerber ihren Social-Media Auftritt gestalten. Ggf. macht auch die Beauftragung einer Social Media Agentur Sinn. - Mehrwert für Patienten bieten
In vielen Werbeanzeigen oder Image-Broschüren stehen schlicht die Leistungen, die eine Praxis anbietet. Dies ist zwar elementar wichtig, für Patienten aber relativ uninteressant. Fachliche und gleichzeitig wertvolle Inhalte, die dem Patienten nützliche Informationen bieten eignen sich wesentlich besser, um die eigene Praxis zu bewerben. Neben Tipps und Tricks zu verschiedenen Themen können das auch weiterführende Informationen sein, von denen die Patienten unmittelbar profitieren können.
Innovative Werbegeschenke können darüber hinaus ein sinnvolles Mittel sein, um Patienten langfristig an die eigene Praxis zu binden. Es gibt zahlreiche Werbemittel, die über den Standard Kugelschreiber hinausgehen und einen nachhaltigen Eindruck machen können. Ein Notizblock in Zahnform oder Kugelschreiber die wie Knochen aussehen bieten sich je nach Fachrichtung an.
Mit Praxismanagement langfristig wettbewerbsfähig bleiben
Die meisten Praxen in Deutschland haben die Bedeutung von effektivem Praxismarketing bislang noch nicht erkannt, andere Länder sind hier wesentlich weiter. Patienten zu identifizieren, sie zu gewinnen und langfristig an die eigene Praxis zu binden sind aber unverzichtbare Bestandteile des Erfolgs, angesichts des härter werdenden Wettbewerbs setzen sich nicht mehr alleine die Qualitäten einzelner Ärzte durch – völlig egal, ob man als Zahnarzt oder auch Radiologe arbeitet. Um langfristig wettbewerbsfähig zu sein, sollte sich also jeder niedergelassene Arzt mit dem Thema Praxismanagement auseinandersetzen und eine geeignete Strategie finden. Patienten sind heute im Gegensatz zu früher wesentlich kritischer, informierter und qualitätsbewusster. Die Bereitschaft zu einem anderen Arzt zu wechseln hat im Gegensatz zu noch vor einigen Jahren stark zugenommen. Somit müssen Ärzte heute nicht mehr nur fachliche Kompetenzen vorweisen können um Patienten zu gewinnen, der Marketing-technische Aspekt sollte unter keinen Umständen vernachlässigt werden.