Es kann Vorteile haben, wenn man nicht arbeitet. Das trifft zumindest zu, wenn es sich um Bambus handelt. Denn hierbei handelt es sich um ein Material, welches sich nur wenig bei Feuchtigkeitseinwirkung verändert. Viele werden bei Bambus sicherlich an Holz denken, aber botanisch gesehen gehört Bambus zu den Gräsern und nicht zu den Hölzern. In der Kombination Bambusparkett hat es den Vorteil, dass dieser Bodenbelag nicht aufquillt, wenn die Luftfeuchtigkeit hoch ist. Es sollten aber generell zu starke Feuchtigkeitsunterschiede vermieden werden.
Bambus – eine besondere Pflanze
Bambus kann man sicherlich nicht als „faul und lahm“ bezeichnen. Denn es ist sogar so, dass er enorm schnell wächst. Bis zu 30 cm am Tag sind möglich. Dazu ist Bambus bereits nach ca. fünf Jahren reif zur Ernte. Wegen dieser Wachstumseigenschaft soll Bambus auch gut CO² binden können. Und zwar so viel, wie kein anderer Baum. Nach der Ernte stirbt auch die Pflanze nicht ab, denn sie schlägt wieder neu aus und so können neue Bambushalme heranwachsen. Das sind diese besonderen Eigenschaften, die Bambus zu einem ökologisch sehr nachhaltigen Rohstoff machen, der unter anderem auch als Parkett genutzt wird.
Wenn auch Bambus zu den Gräsern gehört, sind seine Halme extrem hart. Bambus kann dadurch eine sehr lange Lebensdauer und auch eine hohe Widerstandsfähigkeit erhalten. Das sind zwei weitere wichtige Eigenschaften, die für die Produktion von Bambus-Parkett von großer Bedeutung sind.
Die Produktion von Bambus-Parkett kurz erklärt:
Alles beginnt in einem Bambuswald. Dort wird Bambus für Parkett von Bambusfarmern geerntet und bis zur Weiterverarbeitung gelagert. In der Produktion werden dann die ersten Schnitte auf Bambusparkett-Länge und Fußleisten-Länge durchgeführt. Die Rohlinge werden dann auf Verarbeitungsbreite gespalten. Es müssen auch die inneren „Knoten“ sowie die Außenhaut entfernt werden und es erfolgt ein erster Grobschliff. Die „Abfälle“ werden der weiteren Verwendung zugeführt. Es erfolgt ein zweiter Schliff und auch eine Vorbereitung zum Karamellisieren. Das bedeutet, dass das Material mit Wasserdampf behandelt wird. Durch das Karamellisieren (mit Hilfe des Wasserdampfes) wird der Zuckergehalt in der Pflanze umgebildet und das Bambus-Rohmaterial wird dadurch dunkler. Im Anschluss wird das Bambus-Parkett getrocknet und später kommt es in eine Klebe- und Preßstation. Das Parkett muss dann noch gespachtelt und feingeschliffen werden und es erfolgt ein Fräsen der Nut und Feder quer und längs vom Bambus-Parkett. Zum Schluss erfolgt noch eine Lackierung.
Ein Fazit
Auch wenn es lange Transportwege für Bambus gibt, ist er ein Rohstoff mit viel Potenzial. Der Anbau bringt hohe Erträge bei einem gleichzeitig niedrigen Wasser- und Flächenverbrauch. Durch die Bambusproduktion sind die Umweltbelastungen vergleichsweise gering. Die flexiblen und besonderen Eigenschaften des Materials machen ihn zu einer echten Alternative zu Holz, aber auch zu Plastik und anderem. Als Parkett erhält man einen Fußbodenbelag der einige Vorteile mit sich bringt, sehr attraktiv aussieht und der besonders im Trend liegt. Dazu kann Bambus in Hauswänden, Textilien und in vielem mehr stecken. Der leichte, aber trotzdem stabile Bambus ist sehr vielseitig einsetzbar und gewinnt als nachwachsender Rohstoff immer mehr an Bedeutung.